Nicht das Kind soll sich der Umgebung anpassen,
sondern wir sollten die Umgebung dem Kind anpassen.
(Maria Montessori)

A. Individuelle Förderung
B. Unterrichtsmethoden Leistungsförderung
C. Leistungsbewertung


A. Individuelle Förderung

Stärken stärken, Schwächen schwächen.
(Quelle unbekannt)

Deshalb ermöglichen wir den Schülerinnen und Schülern unterschiedliche Ziele auf unterschiedlichem Niveau, in unterschiedlichen Zeiten auf unterschiedlichen Wegen zu erwerben und dabei dennoch gemeinsam in einer Klasse zu lernen.

1 Ziele der individuellen Förderung

Individuelle Förderung bedeutet für uns, alle Schüler:innen so anzunehmen und zu respektieren, wie sie sind. Alle sind verschieden und jede:r soll mit Freude lernen dürfen. Der Spaß am Lernen soll dauerhaft erhalten bleiben!
Wir haben uns zum Ziel gesetzt, bei der individuellen Förderung sowohl Herz als auch Kopf in Einklang zu bringen. Allen am Leben und Lernen der Schüler:innen Beteiligten wird eine Vorbildfunktion zu Teil. Deswegen legen wir großen Wert auf einen respektvollen und höflichen Umgang untereinander und nutzen Helfersysteme, um die Stärken der einzelnen Schüler:innen herauszufinden und auszubauen. Unsere Schüler:innen sollen lernen, ihre Stärken individuell zu nutzen. Durch gegenseitige Wertschätzung wollen wir in unserer Schulkultur etablieren, dass alle ihre eigene Individualität zu schätzen und die der anderen zu akzeptieren lernen. Zugleich spielt Kontinuität in unserer individuellen Förderung eine große Rolle, die sich auch im Beziehungsaufbau während der Förderung niederschlägt.

1.1 Individuelle Förderung braucht Raum und Zeit

Unsere Gestaltung einer lernfördernden Unterrichtsumgebung hängt mit einer systematischen und ganzheitlichen Förderung zusammen. Sowohl die angebotenen Materialien, als auch das eingesetzte Personal und die Räumlichkeiten stehen im Zeichen einer kindorientierten und zuverlässigen individuellen Förderung. Durch regelmäßige Fortbildungen erweitern alle in der Schule Beschäftigten ihr Know-how der individuellen Förderung und setzen dies gezielt durch eine Methodenvielfalt ein. Beispielsweise bieten wir den Schülerinnen und Schülern an, durch kompetenzorientierte Portfolios stärkenorientiert zu arbeiten. Individuell gefördert wird bei uns sowohl in Unterrichtsphasen der Individualisierung als auch in zusätzlichen Stunden. Wir fördern also im gemeinsamen Unterricht und in Kleingruppen.

1.2 Differenzierung und Individualisierung

Unser Unterricht ist in der Regel offen gestaltet. Jede:r soll in ihrem und seinem individuellen Lerntempo arbeiten und lernen können. Je nach Anforderungsniveau, auf dem die Schüler:innen arbeiten, stehen Hilfsangebote und/oder Anschauungsmaterial zur Verfügung. Interessengeleitet können unsere Schüler:innen in unterschiedlichen Unterrichtsphasen Themen selbstständig erarbeiten. So steht die individuelle Förderung an unserer Schule elementar in Zusammenhang mit der Förderung des Selbstvertrauens unserer Schüler:innen sowie der Förderung des selbstständigen Lernens. Gegenseitige Hilfe und möglichst eigenständiges Arbeiten stehen dabei im Mittelpunkt. Unsere Schüler:innen sollen die Möglichkeit erhalten, sich mit dem, was sie bereits gut können, in die Gruppe einzubringen. Sie haben ein Recht auf Förderung und Forderung! Indem sie sich beim Lernen gegenseitig unterstützen, profitieren alle.
Die Brigidaschule ist eine Denkschule, in der Fehler zugelassen und geschätzt werden, weil daraus Konstruktives entstehen kann. Aus Fehlern soll gelernt werden, es soll weitergedacht und Probleme sollen gemeinsam gelöst werden. Die Basis unseres Förderkonzepts ist die gute Arbeit im Team, zu dem alle am Lernen der Schüler:innen Beteiligten gehören. Im Rahmen dieser eng vernetzten Teamarbeit zwischen Lehrkräften, OGS-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern und Eltern können wir eine Früherkennung und frühe Förderung schaffen.

2 Rahmenbedingungen

Wir lernen und lehren in heterogenen Klassen, denn es besuchen Schüler:innen mit sehr unterschiedlichen Voraussetzungen und Erfahrungen unsere Schule. In unserem täglichen Unterricht haben wir alle Schüler:innen gleichermaßen im Blick. Dies erfordert von allen an der schulischen Bildung der Schüler:innen Beteiligten die Gestaltung einer inklusiven, lernförderlichen, integrativen und herausfordernden Lernatmosphäre.

2.1 Systematische Förderung eines individualisierenden und differenzierenden Unterrichts

Wir fördern und fordern unsere Schüler:innen systematisch. Dazu wird ihre Methodenkompetenz sukzessiv erweitert, in dem wir schrittweise Methoden verbindlich in allen Klassen einführen. Hierzu gehören die Methoden „Haltestelle“, „Cluster“ und „Line up“.
Zugleich wenden wir verschiedene Unterrichtsmethoden zur Förderung eines individuellen und differenzierten Unterrichts an, wie zum Beispiel:
• Wochen- und Tagespläne
• Stationsarbeit
• fächerübergreifende und jahrgangsübergreifende Projekte
• Werkstätten
• Partner- und Gruppenarbeit
• Lerntheke
• Freiarbeit
• Arbeiten im Trainerteam
• Portfolio
• Blitzlichtrunde
• Museumsgang

2.2 Gestaltung des Förderunterrichts

Jeder Jahrgang hat Förderstunden. Diese sind in der Regel in den regulären Stundenplan integriert, finden parallel während des Regelunterrichts statt und werden durch Doppelbesetzungen ermöglicht. Die Förderstunden werden beispielsweise zur Sprachförderung (INT) und von einigen Jahrgängen als LRS-Förderunterrichtsstunde genutzt. Diesen LRS-Förderunterricht besuchen Schüler:innen, von denen eine LRS-Diagnose vorliegt, und Schüler:innen, die von der LRS-Fachkraft ausgehend von der HSP, der WLLP sowie von ELFE II präventiv gefördert werden sollen.
Ebenso werden die zusätzlichen Stunden genutzt, um Schüler:innen nach dem jeweiligen und aktuellen Bedarf individuell zu fördern.
In unserem Konzept zum „Gemeinsamen Lernen“ finden sich die Ausführungen zur sonderpädagogischen Förderung im Rahmen des gemeinsamen Lernens. Aktuell arbeitet eine GL-Lehrerin mit 20 Wochenstunden für die sonderpädagogische Förderung in der Schule. Wie die inklusive Förderung konkret umgesetzt wird, hängt von den jeweiligen Bedarfen der Klassen und Jahrgänge ab. In engen Teamabsprachen können wir durch diese flexible Organisation die optimale Förderung gewährleisten. Beim Teamteaching jedoch profitieren neben den Schülerinnen und Schülern mit diagnostizierten sonderpädagogischen Förderschwerpunkten auch die Regelschüler:innen. Zusätzlich ist eine sonderpädagogische Fachkraft in den Klassen der Schuleingangsphase an der Brigidaschule in Vollzeit tätig. Der Austausch zwischen allen Mitgliedern des Schulteams ermöglicht einen ganzheitlichen Blick auf die Klasse und die Schüler:innen. So ergeben sich individuelle Fördermaßnahmen für alle.

2.3 Teamarbeit

Wir nehmen unsere Vorbildfunktion auch in unserer Arbeit im Team war. Wir pflegen eine Kommunikationskultur, die sich positiv auf das Lernen unserer Schüler:innen auswirken soll. Als Team können wir sie individuell und differenziert fördern.
Wichtige Aspekte unserer Arbeit im Team sind:
• Respekt und Offenheit, d.h. Pflege der Gesprächskultur, Kritikfähigkeit, Toleranz
• Flexibilität aller Beteiligten
• Regelmäßiger, aber auch spontaner Austausch zum Beispiel über Materialien, Inhalt, Erfahrungen, Beobachtungen
• gemeinsame Planung (klare Aufgabenverteilung, Arbeitsteilung, Nutzung gegenseitiger Stärken, Festlegung gemeinsamer Erziehungsmaßnahmen)
• einheitliche und verbindliche Absprachen
Pro Woche haben wir eine feste Teamsitzungsstunde festgelegt.
Einmal pro Woche unterstützt uns eine Schulsozialarbeiterin vom Jugendamt der Stadt Wesseling beobachtend und beratend. Sie arbeitet mit Eltern auch bei der Kommunikation mit Behörden und dem Bearbeiten von Anträgen zusammen.
Außerdem verfügen wir über ein breites, multiprofessionelles Netzwerk an externen Kooperationspartnerinnen und -partnern:
• Kindertagesstätten
• Jugendamt
• Sozialamt
• Regionale Schulberatung / Schulpsychologischer Dienst des Rhein-Erft-Kreises
• Musikschule
• Ärzt:innen
In regelmäßigen Treffen mit der OGS sprechen wir uns mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Offenen Ganztags ab und binden diese in Konferenzen und Elterngespräche ein. Dies fördert in hohem Maße ein ganzheitliches Bild auf die Stärken und Entwicklungsfenster der Schüler:innen. Der Austausch findet kontinuierlich und auf einer vertrauensvollen Basis statt.

2.4 Förderkonferenzen

Zum Austausch zwischen allen an der Förderung eines Kindes Beteiligten und zur Entwicklung eines individualisierten Förderkonzepts für das Kind finden Förderkonferenzen statt.
An Förderkonferenzen nehmen neben den Erziehungsberechtigten des Kindes die Klassenlehrer:in, Sonderpädagogin/-pädagoge und in der Regel die Schulleitung teil. Gegebenenfalls sind außerschulische Fachkräfte ebenfalls an der Förderkonferenz beteiligt. Die Kernaspekte der Konferenz sind das Arbeits- und Sozialverhalten, die Lernentwicklung sowie der Leistungsstand, die aus der Sicht aller Teilnehmerinnen und Teilnehmern besprochen werden, die auf dem individuellen Förderplan basieren. Dieser kann erläutert und unter Umständen modifiziert werden. Dies geschieht auch im Hinblick auf die Bereitstellung von Berichten externer Unterstützungssysteme (Ergotherapie, Logopädie, sozialpädiatrischem Zentrum (SPZ) etc.). Die Ergebnisse werden in einem vorgegebenen Förderkonferenzprotokoll festgehalten und von der Schulleitung, der/m Klassenlehrer:in und den Erziehungsberechtigten unterschrieben.
Dieser Förderkonferenz geht eine Klassenkonferenz voraus, bei der alle in der Klasse tätigen Lehrkräfte involviert sind. Die Klassenkonferenz spricht sich im Regelfall für die Einberufung einer Förderkonferenz aus bei Schüler:innen mit einer DeiF-Akte, bei Wiederholer:innen einer Klasse bzw. Schüler:innen, die voraussichtlich wiederholen werden und bei Schüler:innen, die für eine Dauer von drei Jahren in der Schuleingangsphase verblieben sind.
Grundsätzlich finden Förderkonferenzen im Rahmen der Elternsprechtage oder an einem gesonderten Termin im ersten Halbjahr (Oktober/November) statt. Bei Bedarf können auch weitere Förderkonferenzen innerhalb eines Schuljahres einberufen werden.
Für das Kollegium liegt ein interner Leitfaden für Förderkonferenzen im „Gelben Ordner“ der Schule vor.


3 Sprachförderung

Wir fördern fächerübergreifend die Argumentations-, Gesprächs- und Erzählkompetenzen. Hierbei werden folgende untergeordnete Ziele verfolgt:
• Das Hörverstehen wird vor allen Dingen durch Förderung der phonologischen Bewusstheit im Rahmen des Schriftspracherwerbs aber auch beim Zuhören von allen Arbeitsanweisungen und Präsentationen geschult.
• Durch Sprachvorbilder, Reime, Gedichte, Lieder, Bücher, insbesondere Bilderbücher und anderem wird die Artikulation verbessert.
• In unserer täglichen Arbeit sind wir stets um eine Wortschatzerweiterung bemüht. Dies beginnt im ersten Schuljahr zum Beispiel mit Bild-Wort-Karten von Sommer-Stumpenhorst, und setzt sich bei jeder sprachlichen Auseinandersetzung im Unterricht fort. Zugleich wird der Wortschatz z. B. durch Bücher, Lesetexte und Bilderbücher erweitert.
• Durch wiederkehrende Übungen im Rollenspiel und szenischen Spiel, aber auch z. B. in Streitgesprächen werden Satzmuster aufgebaut. Die Entwicklung von Sprachmustern kommt auch beim Freien Schreiben zum Tragen.
• Der schriftliche Sprachgebrauch wird zugleich von Beginn an gefördert. Bereits im ersten Schuljahr können die Kinder mit Hilfe der Anlauttabelle erste eigene Texte zu freien oder gerichteten Schreibanlässen verfassen. Das Freie Schreiben bleibt bis zum vierten Schuljahr ein wichtiger Bestandteil des Unterrichts. Ebenso fördern wir das kreative Schreiben und führen die Kinder an die Produktion unterschiedlicher Textsorten heran. Die Kinder wenden dabei erarbeitete Kriterienkataloge und Schreibtipps in Schreibkonferenzen an und werden angeleitet, ihre eigenen Texte zu überarbeiten.
Im Mittelpunkt der Sprachförderung stehen z. B. folgende zentrale Themenbereiche aus der Erfahrungswelt der Kinder: Im Klassenzimmer, auf dem Schulhof und in der Turnhalle, Freizeit, Einkaufen, Wohnen und Straßenverkehr, „Unsere Umgebung“ und „Durch das Jahr“.
Die Sprachförderung findet in externen Förderstunden und innerhalb des Klassenunterrichts statt. So gilt für alle Klassen morgens der Offene Anfang. Hier haben die Schüler:innen u.a. Gelegenheit, mit der Lehrperson offene Fragen zu klären und sich mit Mitschülerinnen und Mitschülern auszutauschen. Ebenso lassen wir die Schüler:innen häufig im Erzählkreis von verschiedenen Erlebnissen erzählen. Während des Unterrichts achten wir auf „Innere Differenzierung“. Die Schüler:innen arbeiten so häufig wie möglich in Partner- und Gruppenarbeit, z. B. für das Erstellen von Referaten und bei Rechen- und Schreibkonferenzen. Ebenso werden systematisch in Werkstätten das Helfer-, sowie das Expertensystem angewandt.
Für die Förderung von Kindern mit Deutsch als Zweitsprache oder mit einer geringen mündlichen Sprachkompetenz stehen uns viele Materialien zur Verfügung (z.B. DaZ-Box, LÜK, Ting- und Bookii-Stifte). Der Aufbau der phonologischen Bewusstheit und des Wortschatzes erfolgt durch alle Materialien, die z. B. im Rahmen des Schriftspracherwerbs eingesetzt werden, wie die Bildkarten von Sommer-Stumpenhorst, Anlauttabellen, Hefte zum lautgetreuen Schreiben, sowie Lern- und Lesespiele. Zur Produktion eigener Texte stehen uns des Weiteren folgende Materialien zur Verfügung: Schreibkarussel, Schreibtischkästen, Schreibfink, Ordner aus dem Finken-Verlag, Gedichte-Kartei und anderes.

4 Leseförderung

Wir legen Wert auf ein differenziertes Lernangebot im Bereich Leseerziehung, das sich auf fundierte Diagnoseverfahren (z.B. Teile aus „Rundgang durch Hörhausen“, Stolperwörter-Lesetest) stützt.
Besonderer Wert wird dabei auf die Voraussetzungen zum Lesenlernen gelegt. Die phonologische Bewusstheit wird durch gezielte Übungen wie z.B. Reimen, Zerlegen von Wörtern in Silben, Abspeichern von Lautfolgen und Inhalten gefördert. Der Erstleseunterricht gründet sich auf vielfältige Übungsformen, die sowohl auditive, als auch visuelle Kompetenzen fördern. Den Schülerinnen und Schülern stehen für ihren Leselernprozess unterschiedliche Textsorten zur Verfügung, deren Inhalt ihre Erfahrungswelt berührt und ihrem Leistungsniveau entspricht. Im Unterricht werden verschiedene Texterschließungsmaßnahmen, wie z.B. Markieren wichtiger Wörter, Gliederung in Abschnitte, Formulierung von Leseerwartungen behandelt.
Neben dem Umgang mit Texten in den meisten Unterrichtsfächern gibt es in unserer Schule folgende Angebote zur individuellen Leseförderung:
• Klassenbücherei: Den Schülerinnen und Schülern wird die Gelegenheit zum Lesen selbst gewählter Ganzschriften gegeben.
• Schulbücherei: Die Brigidaschule verfügt über eine mit Ganzschriften, Sachbüchern und Zeitschriften ausgestattete Leihbücherei.
• Es stehen Klassensätze mehrerer Ganzschriften zur Verfügung.
• Wir führen Vorlesestunden und regelmäßige Autorenlesungen durch.
• Wir arbeiten mit dem Leseprogramm „Antolin“.

5 Rechtschreibförderung

Der Rechtschreibunterricht an unserer Schule setzt auf den Antrieb und die Fähigkeit der Kinder, sich ihre Sprache aktiv anzueignen. Gemeinsam lernen die Schüler:innen Laute und Lautfolgen den entsprechenden Buchstaben zuzuordnen. Im Klassenverband werden immer wieder gemeinsam Regeln der Rechtschreibung behandelt, dabei sollen die Schüler:innen schon früh an Beispielen nach Regeln festgeschriebene Schreibweisen wahrnehmen, Rechtschreibstrukturen erkennen und beim Schreiben anwenden. Dabei nutzen wir aktuell z.B. Materialien aus dem Brühler Jandorf-Verlag und dem Finken-Verlag.
Die regelmäßige Durchführung von Diagnosen (z.B. HSP, WLLP, ELFE II) ermöglicht uns, frühzeitig Schüler:innen mit einer Lese-Rechtschreib-Schwäche zu erkennen. Diese fördern wir in speziellen Förderstunden und durch individuelles zusammengestelltes Material, wie z.B. mit Hilfe der FRESCH-Methode, dem Programm „Täglich einen Satz“ und auf der Basis des Grundwortschatzes.

6 Matheförderung

Die Lehrkraft entscheidet über die Art und den Umfang der Förder- und Fordermaßnahmen in Mathematik. Diese Differenzierung ermöglicht den Schülerinnen und Schülern ein individuelles Lernen in Bezug auf Lösungswege und Lerntempo. Dafür werden vielfältige Arbeitsmittel und Anschauungsmaterialien eingesetzt.
Folgendes steht als unstrukturiertes Material zur Verfügung: Wendeplättchen, Steckwürfel, Muggelsteine und anderes. Rechenketten, Rechenschiffchen, Abakus, Hundertertafel, Einmaleinsplan und Dienes-Material sind Beispiele für den Einsatz strukturierten Materials.
Die Förder – und Fordermaßnahmen werden auf unterschiedliche Art und Weise durchgeführt:
• Im Team / Doppelbesetzung
• Klassenübergreifende Gruppen
• Klasseninterne Kleingruppen
• Teilnahme am Mathematikunterricht in einer höheren oder niedrigeren Klassenstufe

7 Dokumentation der Förder- und Fordermaßnahmen

Neben der konkreten individuellen Förderung und Forderung aller Schüler:innen ist auch eine angemessene Dokumentation der Förder- und Fordermaßnahmen unerlässlich. Die folgenden sind hier besonders erwähnenswert:

Förderpläne
Die sonderpädagogischen Fachkräfte verfassen in Kooperation mit den Klassenlehrerinnen und Klassenlehrern sowie den Fachlehrkräften Förderpläne für die Schüler:innen mit bereits diagnostizierten sonderpädagogischen Förderschwerpunkten sowie für präventiv geförderte Schüler:innen. Darüber hinaus können Förderpläne für alle anderen Kinder verfasst werden, wenn dies im Sinne der ganzheitlichen Förderplanung effektiv ist. Im Rahmen des Einsatzes der Förderpläne findet eine regelmäßige Evaluation der Wirkung der Fördermaßnahmen statt.

DeiF-Akte
Wenn erweiterter individueller Förderbedarf durch Erziehungsberechtigte, Lehrkräfte oder schulische Mitarbeiter:innen vermutet wird, berät sich der/die Klassenlehrer:in frühzeitig mit allen an der Förderung des Kindes Beteiligten (Förderkonferenz). Für diese Schüler:innen, die zur Unterstützung ihrer schulischen Lern- und Leistungsentwicklung eine erweiterte individuelle Förderung benötigen, kann dann eine DeiF–Akte (Dokumentation erweiterter individueller Förderung) angelegt werden.
Alle Unterlagen wie Gesprächsprotokolle, Vereinbarungen, Nachteilsausgleiche und individuelle Fördermaßnahmen und -pläne werden vom/von der Klassenlehrer:in gesammelt und bilden somit die Dokumentation einer erweiterten individuellen Förderung (DeiF) für ihr Kind. Die erweiterte individuelle Förderung soll für die Erziehungsberechtigen stets transparent sein, sie wirken bei der Erstellung mit und erhalten regelmäßig Einblick. Am Ende der Grundschulzeit erhalten die Eltern die gesamte Akte und können sie auf ihren eigenen Wunsch hin der weiterführenden Schule zur Verfügung stellen.

Lern- und Förderempfehlungen
Schüler:innen, deren Versetzung gefährdet ist, erhalten zum Ende des Schulhalbjahres und Schüler:innen, die nicht versetzt worden sind, erhalten zum Ende des Schuljahres eine individuelle Lern- und Förderempfehlung. In dieser Empfehlung werden die Lern- und Leistungsdefizite beschrieben und es werden konkrete Fördermaßnahmen zur Behebung der Defizite genannt. In die Förderung werden dabei, neben der Schule, auch das Kind selbst und die Eltern mit einbezogen. Gemeinsam besprechen und unterschreiben alle Beteiligten diese Lern- und Förderempfehlungen als Zeichen der Übernahme von Verantwortung für das Lernen des Kindes.

Forderplan
Für Schüler:innen mit besonderen Begabungen können wir einen Forderplan erstellen, damit das Potential der Schüler:innen voll ausgeschöpft werden kann.
In bestimmten Fällen werden Schüler:innen in einzelnen Fächern der nächsthöheren Klassenstufe unterrichtet, um ihre besonderen Begabungen weiter ausbauen zu können.
Zudem ermöglichen wir die Teilnahme an diversen Wettbewerben:
• Känguru Wettbewerb
• landesweiter Mathematikwettbewerb
• Schreibwettbewerbe
• klasseninterne Lesewettbewerbe zum Vorlesetag
• Sportwettbewerbe im Rahmen des Sport- und Spielfestes

Für das Kollegium liegen die Pläne und Formulare im „Gelben Ordner“ der Schule vor.

8 Diagnose

Wir wollen jedes Kind dort abholen, wo es steht! Individuelle Förderung bedeutet für uns, alle Schüler:innen mit den Voraussetzungen, die sie mitbringen, so zu unterstützen, dass sie das Beste aus sich herausholen können. Dabei sollen alle Schüler:innen Erfolge erleben können, auch wenn die Schritte für manche Schüler:innen klein sein werden. Wir fördern individuell, indem wir die Lernausgangslage aller Schüler:innen durch verschiedene Diagnosemöglichkeiten bestimmen. Durch unsere intensive Beobachtung und Diagnose sollen die Stärken und Schwächen aller Schüler:innen festgestellt werden. Ausgehend von dieser Beobachtung und Diagnostik erstellen wir dann individuelle Förderpläne für die Schüler:innen.
Bereits bei der Schulanmeldung und noch vor den Sommerferien findet eine ganzheitliche Eingangsdiagnostik hinsichtlich basaler Vorläuferfähigkeiten für den Schuleintritt statt. Die Ergebnisse werden in Form von Beobachtungsbögen in der Schülerakte festgehalten.
Während der gesamten Grundschulzeit dienen uns alle Formen der Leistungsüberprüfung und Beobachtungen als Grundlage, um Förderpotentiale zu erkennen und konkrete Fördermöglichkeiten anzubieten. Lernstandsdiagnosen runden dieses Bild ab.
Die folgende Auflistung stellt eine Übersicht unserer wichtigsten Maßnahmen zur Diagnose dar. Die dazu notwendigen Materialien zur Diagnose liegen dem Kollegium im „Gelben Ordner“ der Schule vor.

Maßnahmen zur Diagnose der Lesekompetenz
• Stolperwörter-Lesetest (ab Klasse 1)
• WLLP
• ELFE II
• lautes Vorlesen
• Fragen zu Texten
• Lesen von Aufgabenstellungen und danach handeln
• Lesespiele

Maßnahmen zur Diagnose der Rechtschreibkompetenz
• HSP
• Diagnosediktate
• Beobachtung des Rechtschreiberwerbs in allen freien Texten der Schüler:innen
• Marburger Sprachscreening

Maßnahmen zur Diagnose der mathematischen Fähigkeiten
In allen vier Jahrgangsstufen bieten die verschiedenen Organisationsformen und Übungsphasen des Mathematikunterrichts Möglichkeiten, die Schüler:innen gezielt zu beobachten und individuelle Schwierigkeiten aber auch Stärken in einer Einzelsituation zu diagnostizieren. Diese unterrichtsbegleitende prozessorientierte Diagnostik ermöglicht auch eine unterrichtliche Schwerpunktsetzung im Sinne einer Prävention von Rechenstörungen.

Beobachtungsbögen
• für das Arbeits- und Sozialverhalten
• kompetenzorientiert für die Fächer Deutsch und Mathematik
Die Beobachtungsbögen können als Grundlage für die Beratung an Elternsprechtagen verwendet werden.

B. Unterrichtsmethoden

Guter Unterricht zeichnet sich durch Methodenvielfalt aus.
(Hilbert Meyer)

1 Aufgaben der Unterrichtsmethoden

Unterrichtsmethoden sind Wege, Muster und Handlungen, die wir nutzen, um die Ziele des Unterrichts zu erreichen und die Schüler:innen nutzen, um sich Unterrichtsgegenstände und -inhalte strukturiert anzueignen.
Die Kinder kommen mit individuell unterschiedlichen Lernvoraussetzungen, Fähigkeiten, Interessen und Kenntnissen in die Schule. Wir respektieren die Persönlichkeit und Individualität jedes einzelnen Kindes und berücksichtigen die individuellen Lernwege. Dementsprechend legen wir die Unterrichtsmethoden sehr vielfältig an. Unterricht beschränkt sich nicht ausschließlich auf die Wissensvermittlung. Ein wichtiger Schlüssel zu einem nachhaltigen Lernerfolg liegt in einem aktiven Erwerb von Wissen durch selbstständiges und eigenverantwortliches Lernen. Das gelingt am besten in einem Unterricht, in dem Schüler:innen Gelegenheit haben, ihren Lernprozess selbst zu steuern und zu verantworten. Durch Einüben von Lern- und Arbeitstechniken lernen sie das Lernen. Sie erwerben Kompetenzen, um sich selbstständig Wissen anzueignen und dieses an ihre Mitschüler:innen weiterzugeben. Beispiele für solche Lern- und Arbeitstechniken, die an unserer Schule trainiert werden sind das Markieren, das Auswendiglernen, das Clustern, das Wörternachschlagen, die Medienrecherche oder etwa auch der Umgang mit Lineal und Zirkel.
Über die Wissensvermittlung hinaus setzen wir auch verschiedene Unterrichtsmethoden ein, die schwerpunktmäßig die sozialen Kompetenzen fördern.
Eine übergreifende Unterrichtsmethode stellt die Rhythmisierung unseres Schultages dar. Dazu gehören der Offene Anfang, die Länge und Anzahl der Pausen sowie die Dauer einer Unterrichtseinheit. So führen wir an unserer Schule überwiegend Blockunterricht durch. Der 1. Block schließt sich an den Offenen Anfang an und endet um 9.30 Uhr. Nach Möglichkeit findet der 2. Block von 10.00-11.30 Uhr statt.
Im Folgenden werden die für uns wichtigsten Unterrichtsmethoden näher erläutert.

2 Methoden

2.1 Offener Anfang

Zum Schuljahr 2014/15 wurde der Offene Anfang in das Schulprogramm der Brigidaschule aufgenommen, nachdem er im Schuljahr zuvor erprobt und von den Schülerinnen und Schülern, Eltern und dem Lehrerkollegium evaluiert worden war.
Der Offene Anfang ist vergleichbar mit der „Gleitzeit“ in Betrieben und bezeichnet die Spanne zwischen dem Eintreffen der Schüler:innen im Klassenraum und dem tatsächlichen Beginn des Unterrichts. Während des Offenen Anfangs können die Kinder sich im Klassenraum mit verschiedenen Lernmaterialien beschäftigen und sich mit ihren Mitschüler:innen und Mitschülern sowie der Lehrperson unterhalten.
Der Offene Anfang findet an der Brigidaschule an allen Wochentagen in der Zeit von 7.45 – 8.00 Uhr statt. In dieser Zeit suchen die Schüler:innen, wenn sie den Schulhof betreten haben, sofort ihren Klassenraum auf. Spätestens um 8.00 Uhr müssen alle Kinder im Klassenraum angekommen sein. Die Klassenlehrer:in bzw. die Fachlehrer:in befindet sich während der Zeit im Klassenraum. Der für alle Schüler:innen verpflichtende Unterricht beginnt dann um 8.00 Uhr.
Der Offene Anfang ist für die Schüler:innen ein freiwilliges Angebot, allerdings müssen Kinder, die den Schulhof betreten, mit Beginn des Offenen Anfangs selbstständig in ihre Klasse gehen. Sollten Schüler:innen während des Offenen Anfangs zum Förderunterricht bestellt werden, ist diese Zeit eine verpflichtende Unterrichtszeit.

Warum ist dem Kollegium der Brigidaschule der Offene Anfang wichtig?
• Die Schüler:innen haben Zeit für einzelne Gespräche mit Mitschülerinnen und Mitschülern sowie Lehrpersonen.
• Die Lehrer:innen können die Kinder einzeln oder in Kleingruppen fördern und fordern.
• Im Offenen Anfang kommen die Schüler:innen in ruhiger Atmosphäre zusammen. Soziale Kontakte werden aufgebaut und gepflegt.
• Die Kinder lernen sich besser kennen – Verabredungen finden statt!
• Die Lehrpersonen können sich einzelnen Schüler:innen zuwenden.
• Die Lehrer:innen haben Zeit und Ruhe, um individuelle Lernschwierigkeiten mit einzelnen Kindern zu besprechen und Fördermaßnahmen/Übungen im Gespräch mit ihnen festzulegen.
• Die Lehrpersonen können mit einzelnen Kindern gezielt Hausaufgaben oder allgemein nachzuholende Aufgaben besprechen.
• Die Lehrer:innen können in Ruhe Konflikte lösen und Streit schlichten.

Was machen die Schüler:innen im Offenen Anfang?
Die Schüler:innen
• beschäftigen sich mit Freiarbeit.
• lernen neue Arbeitsmittel kennen.
• arbeiten mit Lernwörtern.
• machen Leseübungen.
• beenden angefangene Arbeiten vom Vortag.
• führen Gespräche untereinander und mit der Lehrperson.

2.2 Offene Unterrichtsformen

Das methodische Grundprinzip des Offenen Unterrichts ist das entdeckende, problemlösende, handlungsorientierte und selbstverantwortliche Lernen. Die Kernelemente des offenen Unterrichts sind, neben den Unterrichtszielen, die Schüler:innen mit ihren individuellen Interessen, den persönlichen Arbeitsrhythmen und der selbstgewählten Sozialform.
Die Methode des Offenen Unterrichts beschreibt eine Vielfalt an verschiedenen Formen, die sich vom Frontalunterricht abgrenzen.
Damit eine Abgrenzung zu anderen Formen vorgenommen werden kann, bieten sich nachfolgend aufgeführte Merkmale offener Unterrichtsformen an:
• organisatorische Offenheit: Bestimmung der Rahmenbedingungen Raum, Zeit, Sozialform usw.
• methodische Offenheit: Bestimmung des Lernweges auf Seiten der Schüler:innen
• inhaltliche Offenheit: Bestimmung des Lernstoffes innerhalb der Lehrplanvorgaben
• soziale Offenheit: Bestimmung des sozialen Miteinanders bezüglich der Rahmenbedingungen, dem Erstellen von Regeln und Regelstrukturen usw.

Offenen Unterricht setzen wir an der Brigidaschule vor allem als Freiarbeit, in Form von Projekten, beim Stationenlernen, im Werkstattunterricht oder während der Wochenplanarbeit um:

Freiarbeit
In der Freiarbeit gibt es ein größeres Angebot von Lern- und Übungsmaterialien, die auf die Lerninhalte der Klasse abgestimmt sind. Hierbei ist eine Differenzierung bezüglich der Leistungsstände der Schüler:innen möglich. Den Schüler:innen bleibt es überlassen, mit welchen Lerninhalten sie sich beschäftigten, wobei ihnen durch die Lehrer:innen Lerninhalte nahe gelegt werden können.

Projektunterricht
Beim Projektunterricht soll ein:e Schüler:in oder eine Gruppe von Schüler:innen in einem Projekt eine Sache bzw. ein Problem angehen und zu lösen versuchen. Der gesamte Ablauf ist nicht linear geplant, sondern kann jederzeit umgestellt, verworfen und neu geplant werden.
Ziel des Projektunterrichtes ist vor allem die problembewusste und engagierte Auseinandersetzung mit einer Sache und der daraus resultierende Kompetenzgewinn. Die zielgerichtete Auseinandersetzung mit der Lebenswelt führt zu fächerübergreifendem Arbeiten.

Stationenlernen
Das Stationslernen ist eine inhaltsorientierte Form des Lernens. Es stellt eine Übungsform dar, die sich mit dem Zirkeltraining im Sportunterricht vergleichen lässt. Es werden unter anderem auch mehrere handlungsorientierte Lernangebote bereitgestellt, die auf ein ‚Lernen mit allen Sinnen‘ ausgelegt sind. Durch einen gewissen Variationsreichtum der Sozial- und Arbeitsformen wird ein abwechslungsreiches und intensives Einüben möglich.

Werkstattunterricht
Werkstattunterricht bezeichnet eine Lernumgebung für die Schüler:innen. Es ist ein Angebot, das von den Lehrerinnen und Lehrern maßgeblich vorstrukturiert und vorgeplant ist, aber Lernsituationen und Lernmaterialien enthält, die den Schülerinnen und Schülern selbstständiges Arbeiten ermöglichen sollen. Die Lehrperson stellt eine Vielzahl an Arbeitsangeboten bereit, die sowohl fächerübergreifend sein können als auch verschiedene Sozialformen, Arbeitsmethoden und Zugangskanäle ermöglichen. Die Schüler:innen können sich mit eigenen Ideen an der Werkstatt beteiligen. Die Lehrer:innen organisieren das selbstgesteuerte Lernen der Schüler:innen durch ein „Überangebot“ an Lernmöglichkeiten sowie Kompetenzdelegation (Schüler:innen als Expert:innen).

Wochenplan
Beim Einsatz eines Wochenplans gibt die Lehrperson den Schülerinnen und Schülern konkrete Arbeitsaufträge, die in einem bestimmten Zeitraum zu erledigen sind, in diesem Fall in einer Woche.
Hierbei handelt es sich meist um eine Auswahl von Pflicht- und Wahlpflichtaufgaben, die auch Hausaufgaben beinhalten können. Die Qualität und die Quantität der Aufgaben können dem Leistungsstand des einzelnen Kindes angepasst werden. Somit ist ein individuelles Lernen möglich. Der Wochenplan wird in der Regel schriftlich zu Beginn der Arbeitsphase an die Schüler:innen ausgeteilt.

2.3 Kooperatives Lernen

„Schülern helfen, miteinander erfolgreich zu lernen!“ ist der Grundgedanke des Kooperativen Lernens. Es bedeutet, dass sich die Schüler:innen gegenseitig bei der Arbeit unterstützen, sich Sachverhalte erklären, diese verstehen und gemeinsam zu Ergebnissen gelangen. In strukturierten Lerngruppen werden die Schüler:innen mit Hilfe von verschiedenen Methoden motiviert, das Gelernte besser für sich zu nutzen.
Die drei Säulen des Kooperativen Lernens sind:
• Kommunikation: Die Schüler:innen lernen, den eigenen Standpunkt argumentativ darzustellen, in der Diskussion mit anderen zu reflektieren und sich somit vertieft mit dem Thema auseinanderzusetzen.
• Kooperation: Die Schüler:innen arbeiten im Team und übernehmen eigene Aufgaben, die nur in ihrer Gesamtheit zum Ziel führen.
• Sozialverhalten: Die Schüler:innen entwickeln Toleranz gegenüber den Stärken und Schwächen der Mitschüler:innen und lernen, mit der eigenen Aufgabe ein tragender Teil der Gruppe zu sein.

Um diese Grundannahmen des Kooperativen Lernens umzusetzen, erweitern und evaluieren wir regelmäßig den Methodenpool. An unserer Schule arbeiten wir zur Zeit schwerpunktmäßig mit folgenden Lernformen:

Haltestelle
Nach der Fertigstellung einer Aufgabe treffen sich die Schüler paarweise an der gekennzeichneten „Haltestelle“ im Klassenraum, um ihre Arbeitsergebnisse zu verbalisieren, zu vergleichen und zu diskutieren.

Line-up
Nach einer vorgegebenen Struktur stellen sich die Schüler:innen in einer Reihe auf (Anfangsbuchstabe, Geburtstag, etc.). Aus der entstandenen Reihenfolge entstehen immer wieder andere Paarbildungen.

Think-Pair-Share
Zunächst erarbeiten sich die Schüler:innen selbstständig ein vorgegebenes Thema. Das erworbene Wissen und entstandene Fragen werden anschließend mit einer/einem Partner:in diskutiert und überarbeitet. Im letzten Schritt werden die Arbeitsergebnisse in Gruppen vorgestellt und verglichen.

Des Weiteren arbeiten wir mit den Methoden Wimmeln, Placemat, Verabredungskalender und Trainerteams, die ebenso zur Kommunikation, Kooperation und Stärkung des Sozialverhaltens beitragen.

2.4 Methoden zur Selbsteinschätzung

Die selbstständige Reflexion der Lernprozesse und ihrer Ergebnisse ist ein wichtiger Bestandteil der Lernkompetenzentwicklung und wird von uns systematisch entwickelt. Besonders vor dem Hintergrund des lebenslangen Lernens ist es von Bedeutung, dass die Schüler:innen lernen sich selbst und ihr Lernverhalten einzuschätzen. Kinder sollen ihre eigenen Stärken, Schwächen, Interessen und Präferenzen kennen lernen.
Selbsteinschätzende Methoden und Instrumente können nur dann ihre Wirkung entfalten, wenn die Einschätzungen im Unterricht auch angesprochen und eingeübt werden – und zwar möglichst unmittelbar nach ihrem Einsatz.
So bieten wir an unserer Schule auf Arbeitsblättern ein immer wiederkehrendes Schema an, mit dem die Schüler:innen den empfundenen Schwierigkeitsgrad zum Ausdruck bringen können. Andere Aktivitäten können durch eine Blitzrunde eingeschätzt werden, in der die Kinder per Handzeichen ihre Bewertung abgeben.
Für neu eingeführte Inhalte und Methoden wie zum Beispiel Lernplakate oder Schreibkonferenzen werden im Vorfeld Kriterien festgelegt, anhand derer die Kinder ihre Leistung und den Arbeitsprozess gegenseitig oder in Selbsteinschätzung einordnen können.
Im Bereich Medienkompetenz nutzen wir den NRW-Medienpass, in dem die Kinder ihre Fortschritte in Bezug auf ihre Kenntnisse und Fähigkeiten, aber auch ihre Kompetenz hinsichtlich eines sicheren und verantwortungsvollen Umgangs mit Medien dokumentieren können.
Im Rahmen der Beratung zum Übergang in die weiterführende Schule stehen den Lehrkräften zudem ein Selbsteinschätzungsbogen für die Schüler:innen zur Verfügung.

C. Leistungsförderung und Leistungsbewertung

Kinder an schulische Leistungsanforderungen und den produktiven Umgang mit der eigenen Leistungsfähigkeit heranzuführen ist eine wesentliche Aufgabe der Grundschule.
(Richtlinien für die Grundschulen in Nordrhein-Westfalen, S. 16)

Auf der Basis der im Schulgesetz (SchulG, §§ 48 – 50), in der Ausbildungsordnung Grundschule (AO-GS, §§ 5 – 7) und in den Richtlinien (Punkt 6) und Lehrplänen für die Grundschule in Nordrhein-Westfalen festgeschriebenen Anforderungen hat das Kollegium der Brigidaschule ein schulinternes Konzept zur Leistungsförderung und Leistungsbewertung erstellt.

1 Grundsätze der Leistungsförderung

Kinder kommen in der Regel mit der Motivation in die Schule, etwas lernen, etwas leisten zu wollen. Hieran setzt die Brigidaschule an und stellt sich entsprechend den Richtlinien für die Grundschule in Nordrhein-Westfalen die Aufgabe, bei jeder/m Schüler:in entsprechend ihrer/seiner Begabungen und ihrer/seiner individuellen Stärken und Schwächen die Bereitschaft und die Fähigkeit zu entwickeln, Leistungen zu erbringen.
Um Schüler:innen an schulische Leistungsanforderungen und den produktiven Umgang mit der eigenen Leistungsfähigkeit heranzuführen, gelten an der Brigidaschule nachfolgende Grundsätze für die Leistungserziehung. Dabei steht ein positives Lern- und Leistungsklima im Vordergrund, in dem das Selbstvertrauen der Schüler:innen in die eigene Leistungsfähigkeit gestärkt wird und sie erfahren, dass Anstrengung sich lohnt und zu einer positiven Leistungsentwicklung führt.
• Leistungen anerkennen und Positives rückmelden: Die Schüler:innen erhalten von Beginn an regelmäßig Rückmeldung zu den von ihnen erbrachten Leistungen, so werden mündliche, schriftliche und praktische Arbeiten entsprechend gewürdigt.
• Ermutigen und Fördern: Die Schüler:innen werden zu eigenen Leistungen ermutigt und der Unterricht so gestaltet, dass Lernfreude und Anstrengungsbereitschaft erhalten und gefördert werden.
• Anstrengung herausfordern: Um Lernfortschritte zu erreichen, müssen Schüler:innen sich auch an anspruchsvollen Aufgaben erproben. So erhalten die Schüler:innen entsprechend ihrer individuellen Lernmöglichkeiten immer wieder herausfordernde Aufgaben.
• Leistungen in und mit der Gruppe erbringen: Den Schülerinnen und Schülern wird von Beginn an immer wieder bewusst gemacht, dass sie mit ihren Leistungen nicht untereinander konkurrieren, sondern miteinander und voneinander lernen können. Dies wird vor allem auch durch den Einsatz kooperativer Lernmethoden im Unterricht erfahrbar und gefördert.
• Eigenständig und selbstverantwortlich Leistung erbringen: Mit Hilfe offener Unterrichtsformen werden die Schüler:innen zunehmend befähigt, ihren eigenen Lernprozess selbstständig zu gestalten.
• Zur Selbsteinschätzung der eigenen Leistung heranführen: Die Schüler:innen sollen zunehmend lernen in schriftlicher oder mündlicher Form, die Erfolge ihres Lernens zu reflektieren und ihre Leistungen richtig einzuordnen.

2 Grundsätze der Leistungsfeststellung und -bewertung

2.1 Grundlagen

Zur individuellen Förderung der Schüler:innen und um Aussagen über den Stand ihrer Lernprozesse treffen zu können, bedarf es der Leistungsfeststellung und der Leistungsbewertung. Als Leistung werden die Ergebnisse des Lernprozesses zu einem bestimmten Zeitpunkt (Lernstand) sowie die Anstrengungen und Lernfortschritte (Lernentwicklung) gewertet.
Alle von den Schülerinnen und Schülern in Zusammenhang mit dem Unterricht erbrachten Leistungen fließen in die Leistungsbewertung mit ein. Dabei werden verschiedene Formen der Lernerfolgsüberprüfung genutzt.
Die Verfahren zur Leistungsfeststellung und -bewertung werden so differenziert durchgeführt, dass sie der individuellen Förderung jeder Schülerin und jedes Schülers dienen, Lernfreude wecken, jede:r Schüler:in Erfolge erzielen kann und auch die Einschätzung der eigenen Leistung zunehmend ermöglicht wird. Dazu werden mit den Schülerinnen und Schülern die Kriterien und Maßstäbe der Leistungsbewertung regelmäßig besprochen und die Schüler:innen wie auch ihre Eltern erhalten kontinuierliche und differenzierte Lernerfolgsrückmeldungen und Lernberatung. Die individuellen Rückmeldungen an die Schüler:innen können zum Beispiel in Form von Lerngesprächen zwischen Lehrkraft und Schüler:in, in schriftlichen Rückmeldungen oder durch Rückmeldungen durch die Lerngruppe stattfinden.
Als Maßstab für die Leistungsbewertung in den einzelnen Fächern gelten die in den Richtlinien und Lehrplänen beschriebenen Kompetenzerwartungen. Dies sind die allgemeinen Kompetenzen: Wahrnehmen und Kommunizieren, Analysieren und Reflektieren, Strukturieren und Darstellen und Transferieren und Anwenden und die jeweiligen fachbezogenen Kompetenzen, die in den Lehrplänen für die Fächer beschrieben werden.
Die Kompetenzerwartungen in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch und Sachunterricht haben die Lehrer:innen der Brigidaschule in Form eines Katalogs komprimiert aufgelistet, dabei wurden die Kompetenzen den einzelnen Schuljahren zugeordnet. Mit Hilfe dieses Katalogs werden den Eltern bei der ersten Klassenpflegschaftssitzung im Schuljahr die Lerninhalte des Schuljahres vorgestellt.
Die Schüler:innen erwerben die Kompetenzen in der Auseinandersetzung mit Aufgaben unterschiedlicher Anforderungsbereiche. Die Bildungsstandards für den Primarbereich weisen hierzu in den Fächern drei Anforderungsbereiche aus: 1. Reproduzieren, 2. Zusammenhänge herstellen, 3. Verallgemeinern und Reflektieren
Diese Anforderungsbereiche stellen für die Gestaltung von Lernaufgaben einen Orientierungsrahmen dar und geben Auskunft über die Qualität und Komplexität der Leistung einer Schülerin/eines Schülers bei der Bearbeitung der Aufgaben. Das Lehrerkollegium der Brigidaschule achtet bei der Gestaltung von Lernerfolgskontrollen und Klassenarbeiten darauf, dass Aufgaben aus allen drei Anforderungsbereichen ausgewählt werden.

2.2 Schuleingangsphase

Schwerpunkte

Im ersten Schuljahr stehen vor allem die individuellen Anstrengungen und Lernfortschritte (individuelle Bewertungsnorm) im Mittelpunkt, so werden der Lernstand und die Lernfortschritte vor allem durch verschiedene Diagnosemaßnahmen und durch eine genaue Beobachtung im Unterricht festgestellt. Kurze schriftliche Übungen in Form von Lernzielkontrollen tragen ebenso dazu bei.
Im zweiten Schuljahr wird an die Arbeitsweisen des ersten Schuljahres angeknüpft. Es liegt der Schwerpunkt weiterhin auf den individuellen Anstrengungen und Lernfortschritten der Schüler:innen. Darüber hinaus werden nun die Kompetenzerwartungen am Ende der Schuleingangsphase stärker in den Blick genommen. Die Leistungen der Schüler:innen in der Schuleingangsphase werden grundsätzlich ohne Noten bewertet, die Schüler:innen werden aber schrittweise auf die anforderungsbezogene Beurteilung vorbereitet.

Verfahren zur Leistungsfeststellung und –bewertung

  1. Schuljahr

• fortlaufende Dokumentation der Leistungen/Anstrengungen und Lernfortschritte durch die Lehrkraft
• in den Fächern Deutsch und Mathematik kurze Lernzielkontrollen, die sich aus den laufenden Unterrichtsinhalten ergeben und Durchführung von Diagnoseverfahren wie HSP, Bild-Wort-Tests etc.

  1. Schuljahr

• fortlaufende Dokumentation der Leistungen/Anstrengungen und Lernfortschritte durch die Lehrkraft, dabei können auch Lerndokumentationen der Schüler:innen mit herangezogen werden
• in den Fächern Deutsch und Mathematik verbindliche schriftliche Lernzielkontrollen; im Fach Sachunterricht sind ebenfalls schriftliche Lernzielkontrollen möglich, die sich aus den laufenden Unterrichtsinhalten ergeben
• in den Fächern Deutsch und Mathematik können Diagnoseverfahren wie z. B. HSP, ELFE II, WLLP, BIRTE 2 durchgeführt werden

Rückmeldung

Die Schüler:innen erhalten von Beginn an regelmäßig mündlich Rückmeldung zu denen von ihnen erbrachten Leistungen. Schriftliche Leistungen werden mittels kurzer individueller Bemerkungen regelmäßig beurteilt.
Bei schriftlichen Lernzielkontrollen in Deutsch und Mathematik werden im 1. Schuljahr richtige Aufgaben und Fehler markiert und am Ende der Lernzielkontrolle folgt ein kurzer individueller Kommentar. Im 1. Halbjahr des 2. Schuljahres werden zudem die schriftlichen Lernzielkontrollen in Deutsch und Mathematik bepunktet und die Kinder erhalten einen kurzen individuellen Kommentar. Im 2. Halbjahr werden die Lernzielkontrollen bepunktet und enthalten darüber hinaus einen Hinweis zum Anforderungsbezug mit den folgenden Formulierungen: die erreichte Punktzahl entspricht den „erweiterten Anforderungen“ oder den „Grundanforderungen“ oder den „Mindestanforderungen“ oder „noch nicht den Mindestanforderungen“.
Ein Austausch zwischen den Erziehungsberechtigten und den Lehrpersonen über den individuellen Leistungsstand des Kindes findet vor allem bei den Elternsprechtagen (zweimal im Jahr) und gegebenenfalls in weiteren Beratungsgesprächen (z.B. in Sprechstunden) statt.
Im Zeugnis am Ende der Klasse 1 wird der Lern- und Leistungsstand in den Kernfächern Deutsch, Mathematik und Sachunterricht sowie das Arbeits- und Sozialverhalten beschrieben. Besonders positiv beobachtete Fähigkeiten in den anderen Fächern werden ebenfalls im Zeugnis festgehalten.
Im Versetzungszeugnis am Ende der Klasse 2 werden Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten, zur Lernentwicklung und zum Lernstand in allen Fächern gemacht, das Zeugnis enthält entsprechend dem Schulkonferenzbeschluss vom 24.04.2012 keine Noten für die Fächer.

2.3 3. und 4. Schuljahr

Schwerpunkte

Grundsätzlich werden der Lernstand und die Lernentwicklung in Klasse 3 und 4 weiterhin durch verschiedene Diagnosemaßnahmen, genaue Beobachtung im Unterricht und mit Hilfe kurzer schriftlicher Übungen festgestellt, dabei bestimmt die anforderungsbezogene Bewertungsnorm zunehmend die Beurteilung der Schülerleistungen.
In den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch werden zudem nun Klassenarbeiten geschrieben, diese werden in Deutsch und Mathematik mit Beginn des 3. Schuljahres benotet. Es gelten die Notenstufen: „sehr gut“, „gut“, „befriedigend“, „ausreichend“, „mangelhaft“ und „ungenügend“. Im Fach Englisch, in dem Grundschulkinder in NRW ab dem 3. Schuljahr unterrichtet werden, führen die Lehrer:innen die Kinder ebenfalls an die Benotung ihrer Leistungen heran.

Verfahren zur Leistungsfeststellung und –bewertung

• fortlaufende Dokumentation der Leistungen/Anstrengungen und Lernfortschritte durch die Lehrkraft, dabei können auch Lerndokumentationen der Schüler:innen mit herangezogen werden
• in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch werden verbindlich Klassenarbeiten geschrieben
• in allen Fächern sind gleichfalls schriftliche Lernzielkontrollen möglich, die sich aus den laufenden Unterrichtsinhalten ergeben
• in den Fächern Deutsch und Mathematik können Diagnoseverfahren wie z. B. HSP, ELFE II, WLLP, BIRTE 2 durchgeführt werden

Klassenarbeiten

Die Klassenarbeiten werden in den Jahrgangsteams gemeinsam entwickelt, die Kriterien für die Bewertung der Arbeit abgesprochen und zeitlich abgeglichen durchgeführt. Die Anforderungen in den Klassenarbeiten werden so differenziert gestellt, dass jede:r Schüler:in Erfolge mindestens in Teilbereichen erzielen kann. Differenzierte Aufgabenstellungen orientieren sich auch an den durchschnittlichen Leistungen der Klasse. Auch bei differenzierter Ausgestaltung der Klassenarbeit sind die sich aus dem Unterricht ergebenen Anforderungen und die entsprechende Bewertungsnorm der Maßstab.
Die Klassenarbeiten in Mathematik und Deutsch werden im 3. Schuljahr so konzipiert, dass die Bearbeitungszeit höchstens eine Schulstunde (45 Minuten) beträgt, diese kann jedoch bei Bedarf von den Schülerinnen und Schülern individuell überschritten werden. Ab dem 4. Schuljahr werden die Klassenarbeiten für eine Schulstunde (45 Minuten) bzw. für eine Zeitstunde konzipiert, dieser zeitliche Rahmen erhält in Vorbereitung auf die Sekundarstufe 1 schrittweise verbindlichen Charakter.
Für die Klassenarbeiten wurde grundsätzlich folgender Bewertungsschlüssel an der Brigidaschule festgelegt, wobei innerhalb der Stufe abgesprochene Abweichungen nach oben oder unten möglich sind:
Note 1: 100% – 95%
Note 2: 94% – 83%
Note 3: 82% – 68%
Note 4: 67% – 50%
Note 5: 49% – 25%
Note 6: 24% – 0 %

Rückmeldung

Die Schüler:innen erhalten neben den benoteten Klassenarbeiten weiterhin regelmäßig mündlich Rückmeldung zu den von ihnen erbrachten Leistungen. Ebenso werden die schriftlichen Leistungen durch kurze individuelle Bemerkungen regelmäßig beurteilt.
Ein Austausch zwischen den Erziehungsberechtigten und den Lehrpersonen über den individuellen Leistungsstand eines Kindes findet vor allem bei den Elternsprechtagen (zweimal im Jahr) und gegebenenfalls in weiteren Beratungsgesprächen (z. B. in Sprechstunden) statt.
Die Zeugnisse zum Halbjahr und zum Schuljahrsende enthalten in den Klassen 3 und 4 Noten für alle Fächer. In den beiden Zeugnissen der Klasse 3 werden neben den Noten auch Aussagen zum Lernstand und zur Lernentwicklung, sowie auch zum Arbeits- und Sozialverhalten formuliert. Das Halbjahreszeugnis der Klasse 4 beinhaltet eine Empfehlung für die weitere Schullaufbahn.

3 Arbeits- und Sozialverhalten

3.1 Förderung des Arbeits- und Sozialverhaltens
Die Entwicklung eines positiven Arbeits- und Sozialverhaltens ist der Brigidaschule ein wichtiges Anliegen. Die Schule hat neben der Vermittlung von Sach- und Fachwissen auch den Auftrag, die Lern- und Leistungsbereitschaft, die Zuverlässigkeit, Selbstständigkeit sowie die sozialen Kompetenzen, wie Verantwortungsbereitschaft und Kooperationsfähigkeit, zu fördern.
Dabei werden vor allem folgende Kompetenzbereiche im Laufe der Grundschulzeit in den Blick genommen und durch konkrete Lernarrangements gefördert:
Arbeitsverhalten
• Lern- und Leistungsbereitschaft
• Zuverlässigkeit und Sorgfalt
• Ausdauer und Belastbarkeit
• Selbstständigkeit
Sozialverhalten
• Verantwortungsbereitschaft
• Hilfsbereitschaft und Achtung anderer
• Konfliktfähigkeit und Toleranz
• Kooperations- und Teamfähigkeit
• Mitgestaltung des Gemeinschaftslebens
Die kontinuierliche Förderung des Arbeits- und Sozialverhaltens geschehen grundsätzlich situations- und handlungsbezogen sowie im Rahmen des Sachunterrichts als eigene Themen. Einzelne Kompetenzbereiche des Arbeits- und Sozialverhaltens werden etwa im Rahmen des Methodenlernens und des sozialen Lernens (siehe Konzept „Soziales Lernen“) thematisiert.
Um einen erfolgreichen Lernprozess im Bereich des Arbeits- und Sozialverhaltens zu erreichen, erarbeitet die Lehrperson mit den Schülerinnen und Schülern gemeinsam kindgerechte Kriterien, teilt ihnen individuell ihre Beobachtungen regelmäßig mit und legt mit ihnen gemeinsam Ziele für den weiteren Lernprozess fest. Ebenso lernen zunehmend die Schüler:innen über ihren eigenen Lernprozess selbst zu reflektieren (z.B. mit Hilfe von Selbsteinschätzungsbögen).
Auch die Eltern werden in den Lernprozess der Schülerin/des Schülers im Bereich des Arbeits- und Sozialverhaltens einbezogen. So werden bei den Elternsprechnachmittagen die Beobachtungen der Lehrpersonen und der Eltern diesbezüglich besprochen und gemeinsam Ziele für den weiteren Lernprozess festgelegt. Das Arbeits- und Sozialverhalten ist neben dem Lern- und Leistungsstandes der/des Schüler:in eine entscheidendes Kriterium für die Schulformempfehlung zum Ende des ersten Halbjahres der Klasse 4. Es wird während des Beratungsgesprächs zwischen der/dem Klassenlehrer:in und den Erziehungsberechtigten intensiv in den Blick genommen.

3.2 Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten in den Zeugnissen
Entsprechend des Beschlusses der Schulkonferenz vom 28.06.2011 werden in die Zeugnisse der Klassen 1, 2 und 3 Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten aufgenommen.
Die Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten werden in allen genannten Zeugnissen als freier Text formuliert und basieren auf Beobachtungen, die sich auf das gesamte Schulleben erstrecken. Grundsätzlich handelt es sich bei den Beschreibungen um Rückmeldungen, die sich am individuellen Entwicklungsstand des einzelnen Kindes und an konkreten Lernangeboten orientieren und die vor allem Entwicklungsprozesse in den Blick nehmen. Neben der Würdigung der individuellen Anstrengungen, positiven Leistungen und persönlichen Entwicklungsfortschritten der Schüler:innen kann hier auch eine kritische Rückmeldung zu einzelnen Verhaltensweisen möglich und sinnvoll sein.
Als verbindliche Grundlage und Orientierungshilfe für die Berichtszeugnisse in den Bereichen Arbeits- und Sozialverhalten dienen den Lehrpersonen die erwähnten Beobachtungsbögen für das Arbeitsverhalten und für das Sozialverhalten. Die Beobachtungsbögen stellen aber keinen Anspruch auf vollständige Wiedergabe.
Um schulisches Engagement der Schüler:innen zu stärken und herauszuheben, werden besondere Leistungen und der besondere persönliche Einsatz im außerunterrichtlichen Bereich in die Zeugnissen unter der Rubrik „Bemerkungen“ aufgenommen. Gewürdigt werden z.B. die Teilnahme an Arbeitsgemeinschaften, am „Herkunftssprachlichen Unterricht“, an über- oder außerschulischen Wettbewerben oder die Mitarbeit in der Schulbücherei. Dieses Engagement wird nicht im Detail qualifiziert, sondern nur dokumentiert.
Auf Wunsch können ebenfalls außerschulische ehrenamtliche Tätigkeiten im Zeugnis unter den Bemerkungen gewürdigt werden, hierzu muss jedoch eine Bescheinigung vorgelegt werden, in der die als gemeinnützig anerkannte Einrichtung oder Organisation die ehrenamtliche Tätigkeit beschreibt bzw. benennt.
Für das Kollegium liegen festgelegte Indikatoren, Zeugnisinhalte, -formulierungen u.v.m. im „Gelben Ordner“ der Schule zur Verfügung.

Stand: Juli 2023