Vorwort

„Lernen mit digitalen Medien“ ist ein zentraler Punkt im Bildungsauftrag der Schulen und Lehrerkräfte. „Die zunehmende Digitalisierung aller Lebensbereiche führt zu einem stetigen Wandel des Alltags der Menschen. Der Prozess betrifft nicht nur die sich zum Teil in hoher Dynamik verändernden beruflichen Anforderungen, sondern prägt in zunehmendem Maße auch den privaten Lebensbereich: Smartphones und Tablets sind mit ihrer jederzeitigen Verfügbarkeit des Internets und mobiler Anwendungssoftware zum allgegenwärtigen Begleiter geworden. Sie ermöglichen nahezu allerorts und jederzeit den Zugriff auf unerschöpfliche Informationen und eröffnen immer neue Kommunikationsmöglichkeiten in unterschiedlichen Kontexten.“

„Da die Digitalisierung auch außerhalb der Schule alle Lebensbereiche und – in unterschiedlicher Intensität – alle Altersstufen umfasst, sollte das Lernen mit und über digitale Medien und Werkzeuge bereits in den Schulen […] beginnen. Durch eine pädagogische Begleitung der Kinder und Jugendlichen können sich frühzeitig Kompetenzen entwickeln, die eine kritische Reflexion in Bezug auf den Umgang mit Medien und über die digitale Welt ermöglichen.“

Schulen sind verpflichtet, Schülerinnen und Schüler auf deren Zukunft und deren Berufsleben vorzubereiten. Dabei ist es wichtig, die Kinder und Jugendliche so auszubilden, dass diese gesellschaftsfähig sind. Zu diesem Zweck sind gewisse digitale Kompetenzen erforderlich, die für Nordrhein-Westfalen in einem eigenen Kompetenzrahmen definiert wurden, welcher im Jahre 2016 von der KMK beschlossen wurde.

Mit diesem Medienkonzept soll eine Bestandsaufnahme und ein Konzept über den Einsatz von digitalen Medien im Unterricht der Brigidaschule aufgezeigt werden. Daraus werden Ausstattungs- und Fortbildungsbedarfe für die nächsten Jahre abgeleitet.

1 Bestandsaufnahme

In der Brigidaschule lernen zurzeit ca. 220 Schüler und Schülerinnen in 8 Klassen. 15 Lehrkräfte unterrichten an unserer Schule. Das Einzugsgebiet ist so vielfältig wie das Leben. Ein zunehmender Anteil der Schüler:innen weist einen Migrationshintergrund auf, wobei viele Kinder noch nicht lange in Deutschland leben. Bei der hier beschriebenen Ausstattung der Schule achten wir auf die Teilnahme aller Kinder auch am digitalen Unterricht.

Die Brigidaschule verfügt seit 2022 über ein schulweites, abgesichertes WLAN-Netzwerk, über das alle Endgeräte mit dem Internet verbunden werden. Neben den Office-Anwendungen nutzen wir vornehmlich browserbasierte Programme, die von den Kindern auch außerhalb der Unterrichtszeit und des Schulgebäudes genutzt werden können.

Im Unterricht arbeiten wir vor allem mit lokalen Versionen der Office-Programme und mit browserbasierten Anwendungen. Da allen Kindern diese Programme und die entsprechenden Dateien ebenfalls zu Hause zur Verfügung stehen, können sie die Arbeit auch außerhalb der Unterrichtszeit fortsetzen. Die Speicherung von Dateien erfolgt in der Regel cloudbasiert.

Bei der Arbeit hat sich gezeigt, dass es für das Lernen und die Unterrichtsorganisation hilfreich ist, wenn jede Schülerin und jeder Schüler an einem eigenen Tablet lernen kann. Die Nutzung von privaten Tablets stellt dabei eine sinnvolle Ergänzung dar und ermöglicht jedem Kind das individuelle Arbeiten.

Das seit 2022 installierte WLAN-Netzwerk läuft stabil und bietet einen geschützten Zugang zum Internet über die vom Schulträger bereitgestellten Endoo-Spots in allen Klassenräumen, Fluren und im Forum. Auf dieser technischen Grundlage haben die Kinder die Möglichkeit, sich mit ihren Endgeräten im Schulgebäude selbständig zu bewegen und geeignete Arbeitsbereiche aufzusuchen.

Die in Planung befindlichen offeneren Lernräume sollen die eigenverantwortliche Arbeit auch mit den digitalen Arbeitsgeräten weiter fördern und unterstützen.

Neben schulinternen Fortbildungen zur Arbeit mit der digitalen Ausstattung der Schule nutzen wir seit 2020 die Plattform „Fobizz“, über die sich die Kolleg:innen selbständig zu Themen der Digitalität fortbilden. Allen Lehrkräften stehen sämtliche angebotene Fortbildungen unbegrenzt zur Verfügung. Die angebotenen, praxisnahen Fortbildungsinhalte eröffnen die kurzfristige Möglichkeit zur Umsetzung im eigenen Unterricht. Zudem bietet eine selbstgewählte Fortbildung die Möglichkeit, sich gezielt auf eine Unterrichtssituation hin technisch und methodisch-didaktisch fortzubilden. Gemeinsam mit den Mitarbeiter:innen des Offenen Ganztags haben wir im Schuljahr 22/23 einen pädagogischen Ganztag mit Inhalten aus dem Fobizz-Programm durchgeführt.

Für die Eltern bieten wir seit 2022 Veranstaltungen an, zu denen die Tablets der Kinder mitgebracht und eingerichtet werden können, wobei wir die Eltern bei den notwendigen Voreinstellungen (Passwörter für WLAN, Teams, „Anton“ und „Antolin“) unterstützen. Diese Abendveranstaltungen bieten auch Raum für die Beantwortung grundsätzlicher Fragen rund um die digital unterstützte Arbeit im Unterricht.

Für den internen Austausch im gesamten Schulteam nutzen wir den „Logineo Messenger“ des Landes NRW, für den alle Mitarbeiter:innen einen eigenen Account erhalten haben. Gemeinsame Ideen zu einzelnen Projekten werden über das Online-Tool „Flinga“ gesammelt und stehen so dem gesamten Team zur Verfügung. Die Evaluation bestimmter Themen erfolgt online über „Edkimo“, wofür das Land der Schule einen kostenfreien Zugang stellt. Gegebenenfalls werden über „Flinga“ und „Edkimo“ weitere Teilnehmer:innen zur Mitarbeit eingeladen, wie die Schüler:innen oder die Eltern der Schulgemeinde.

Die Stadt Wesseling als Schulträger unterstützt die Schule durch die Anschaffung und die Wartung der technischen Ausstattung. Schullizenzen wurden von der Stadt für die Office-Programme, für „Anton“ und für „Antolin“ erworben.

Die Digitalisierungsbeauftragte nimmt an den regelmäßigen Netzwerktreffen auf kommunaler und Kreisebene teil und informiert das Schulteam über die besprochenen Inhalte. Sie steht im ständigen Austausch mit dem Team und nimmt Anregungen für die Netzwerktreffen auf.

2 Ziele

Das Medienkonzept der Schule soll die digitalen Kompetenzen unserer Schüler:innen über alle Jahrgangsstufen hinweg und in allen Fächern fördern.

Das zugrundeliegende Ziel unserer technisch-pädagogischen Entscheidungen ist, die Kinder in einer Gesellschaft, die sich im digitalen Wandel befindet, zu einem sicheren, kreativen und verantwortungsvollen Umgang mit Medien zu befähigen. Neben einer umfassenden Medienkompetenz soll dabei auch eine informatische Grundbildung vermittelt werden.

Die besten Voraussetzungen für das Gelingen eines selbständigen Umgangs mit digitalen Endgeräten bietet eine 1:1-Ausstattung im Unterricht. Jedes Kind soll in der Schule Zugang zu einem Endgerät haben. In diesem Sinne soll ein zielgerichtetes und gleichberechtigtes Arbeiten im Unterricht ermöglicht werden, gleichermaßen durch Benutzung eines schulischen oder eines persönlichen Gerätes.

3 Maßnahmen in der Unterrichtsentwicklung

Die Entwicklung eines Unterrichts im Zeitalter der Digitalität in der Brigidaschule folgt dem von Hilbert Meyer in einem Gastbeitrag auf „unterrichten.digital“ beschriebenen SAMR-Modell. Dabei ist den Lehrer:innen der Schule die aufsteigende Zielrichtung sehr bewusst und wird analog den jeweils gegebenen Möglichkeiten im Unterricht umgesetzt und gemeinsam evaluiert.

Entsprechend der erworbenen Kompetenzen der Kinder in den verschiedenen Klassenstufen und unterstützt durch die bestehenden digitalen Möglichkeiten in der Brigidaschule wird der Unterricht stetig weiterentwickelt.

Meyer beschreibt diese Entwicklung vom „analogen“ hin zum „digital gestützten“ Unterricht in folgenden, aufeinander aufbauenden Stufen (SAMR):

Substitution (Ersatz): Die Computertechnologie macht just dasselbe, was vorher mit Papier & Kreide, mit Schulbüchern etc. gemacht worden ist.

Augmentation (Intensivierung): Die Computertechnologie macht das, was sonst mit Tafel und Kreide gemacht wurde, auf eine effektivere Art und Weise.

Modification (Veränderung der Arbeitsformen): Die Schüler:innen bearbeiten selbst gestellte Fragen. Individuelle Lernwege werden möglich, Feedback wird digital eingeholt; die Arbeitsergebnisse werden digital dokumentiert.

Redefinition (Erneuerung der Lernkultur): Die Computertechnologie wird für neuartige, schülerzentrierte Lehr-Lern-Arrangements genutzt, die mit herkömmlichen Methoden nicht realisiert werden können. Die Fragen und Probleme der Schüler:innen leiten den Lernprozess. Kooperatives Lernen wird zur Regel.

In der Brigidaschule wollen wir die digitalen Kompetenzen unserer Schüler:innen fördern, die technischen Möglichkeiten weiter ausbauen und konsequent nutzen, sowie den Einsatz von digitalen Medien im Unterricht durch methodisch-didaktische Fortbildungen des gesamten Schulteams weiterhin unterstützen.

Die Integration des Medienkompetenzrahmens in die Unterrichtsinhalte der Brigidaschule erfolgte 2022 im Rahmen mehrerer Workshops des Kollegiums und wurde gemeinsam verabschiedet.

Die Nutzung der digitalen Geräte soll nicht alleine auf den Unterricht beschränkt sein, sondern auch gezielt im Ganztag eingesetzt werden. Begonnene Aufgaben sollen fortgeführt, eigene Aufgabenstellungen selbständig bearbeitet werden. Für den Einsatz von schuleigenen Notebooks und persönlichen Tablets während der Lernzeit – und darüber hinaus – werden die Mitarbeiter:innen im Ganztag als Teil des Schulteams an den schulinternen Fortbildungen teilnehmen und im Umgang mit den digitalen Endgeräten von den Lehrer:innen unterstützt.

Die Möglichkeiten zur Nutzung digitaler Endgeräte und von Apps im Unterricht werden allen Kolleg:innen und Mitarbeiter:innen durch schulinterne Fortbildungsangebote regelmäßig vorgestellt.